#162 Burg von Matsumoto – dritte Originalburg

Wie ich ja schon berichtet hatte, ist meine Freundin zehn Tage lang mit dem Hallo Japan Programm beschäftigt und ich deshalb allein unterwegs. Ich hatte eine ganze Weile darüber nachgedacht in dieser Zeit noch ein mal den Fujisan zu besteigen, um über einen der anderen Aufstiege doch noch bis ganz nach oben zu kommen. Da das Wetter aber nicht so richtig mitgespielt hat, habe ich den Plan wieder verworfen und mir was anderes Überlegt.

Bei meiner ersten Japanreise 2015 habe ich mir die Burg von Himeji und vor einem Monat die Burg von Inoyama. Beide gehören zu den zwölf original erhaltenen Burgen Japans, von denen ich so viele wie möglich sehen möchte.

Am Montag den 27.08. bin ich mit dem Highway von Tokyo nach Matsumoto gefahren, um mir die Burg von Matsumoto anzusehen. Da Matsumoto fast 250 km von Tokyo entfernt ist, musste ich an diesem Morgen schon 5:30 Uhr aufstehen, um mit der U-Bahn nach Shinshuku zu fahren. Vom dortigen Busterminal fuhr dann 7:05 Uhr mein Bus nach Matsumoto.

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Bahnhof Akihabara – nix los zu so früher Stunde

Die Busfahrt habe ich fast komplett zum Schlaf nachholen genutzt, weshalb mir die 3,5-stündige Fahrt gar nicht so lang vorkam. Um 10:45 kam der Bus mit etwas Verspätung in Matsumoto an und ich setzte mich gleich in Richtung des Fukashi Schreins in Bewegung. Der Schrein war fast menschenleer und hauptsächlich von Tauben bevölkert. Hier schaute ich mich ein bisschen um und genoss die Ruhe.

Danach setzte ich meinen Weg Richtung Burg fort. Dabei lief ich durch zwei Straßen mit kleinen Geschäften und an einem weiteren Schrein vorbei.

Und dann war ich an der Burg angekommen und konnte sie schon vom Weiten sehen. Direkt vor mir befand sich ein Schild auf dem Führungen von freiwilligen Helfern angeboten wurden. Während ich mir das Schild ansah, kam auch schon ein älterer Herr auf mich zu und fragte mich ob ich eine Führung machen wolle. Natürlich wollte ich! So kam es, dass mich der besagte Herr zwei Stunden lang durch die Burg führte und mir alles genau auf Englisch erklärte und mich das nur den Eintritt von 610 Yen zur Burg gekostet hat.

Mein Burgführer und ich näherten uns der Burg und traten zuerst durch das Taiko Tor und betraten dann über das schwarze Tor den inneren Burgring. Hinter dem schwarzen Tor hatten wir den ersten uneingeschränkten Blick auf die Burg.

Die Burg von Matsumoto steht nicht auf einem Berg, wie die meisten anderen Burgen, hatte dafür aber drei Burggräben und Mauern. Heute ist nicht mehr alles erhalten, aber der Hauptturm ist noch komplett intakt. Diesen betraten wir dann auch. Im Inneren des Hauptturms kann man die original Holzkonstruktion sehen und über steile Treppen alle sechs Stockwerke nach oben gelangen. Auf der dritten Ebene gibt es eine Ausstellung über Gewehre aus der Zeit der Burg und ganz oben im sechsten Stockwerk sogar einen kleinen Schrein zum Schutz vor Feuer im Dachgebälk.

Als wir den Hauptturm verließen, konnte ich sogar noch ein Foto mit dem Burgherren und seiner Frau machen.

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Die Burg sieht von Außen und Innen einfach toll aus. Sie ist eine der ältesten erhaltenen Burgen und von Japan absolut zu Recht zum Nationalschatz erklärt. Weil sie so schwarz ist wird sie auch Krähenburg genannt.

 

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Mir gefällt dir Burg sehr gut und dementsprechend viele Bilder habe ich auch von ihr gemacht. Ich hatte auch Glück mit dem Wetter. Denn obwohl die Sonne schien, war es nicht so heiß und schwül. Das liegt wahrscheinlich auch daran, dass Matsumoto auf etwa 600 m Höhe liegt. Das eignete sich sehr gut zum Fotos machen. Einige ausgewählte zeige ich euch jetzt.

Nachdem ich über vier Stunden auf dem Gelände der Burg verbracht hatte, machte ich mich langsam wieder auf den Rückweg zum Busterminal. Um 18:20 Uhr sollte mein Bus zurück nach Tokyo fahren.

Es blieb aber noch genug Zeit für ein und köstliches Abendessen. Mit umgerechnet unter vier Euro war es auch sehr günstig.

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Gegen 22:40 Uhr kam ich in Shinjuku und eine Stunde später dann auch in der Unterkunft an.

Diese Investition von 47 Euro für die Fahrt nach Matsumoto und zurück hat sich mehr als gelohnt, denn auch wenn Matsumoto etwas verschlafen wirkt ist die Burg einfach toll. Ich empfehle jeden, der sich ein bisschen für japanische Burgen interessiert die Burg auf jeden Fall zu besuchen.

 

 

Wie gefällt euch die Burg von Matsumoto? Interessiert ihr euch für Burgen?

Ein Gedanke zu “#162 Burg von Matsumoto – dritte Originalburg

  1. Thomas Gittel schreibt:

    Thomas, Du hast mich überzeugt! Da MUSS ich hin! Das schiebe ich schon viel zu lange vor mir her. Die im Original erhaltenen Burgen sind eben doch interessanter, als die manchmal etwas disneymäßigen Nachbauten.
    Schreib‘ mir gelegentlich doch bitte noch die Busverbindung, die Du für die Fahrt genutzt hast.

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