#320 Schottlandreise Anreise und Überfahrt

Es gibt mal wieder über eine größere Reise zu berichten, denn wir waren vom 09. bis 22.03.2024 mit dem eigenen Auto in Schottland unterwegs. Was wir da erlebt haben, werde ich euch in einigen Beiträgen berichten. Ich werde aber immer ein paar Tage zusammenfassen, damit es nicht ein Jahr dauert bis ich mit der Berichterstattung durch bin. Heute berichte ich über unsere Anreise von der Abfahrt mit dem Auto in Minden am 09.03. bis zur Ankunft in Edinburgh am Sonntag, den 10.03.2024.

Vor der Abreise musste noch das Auto beladen werden. Wir hatten genug Sachen und auch wetterfeste Kleidung, sowie Wechselschuhe dabei. Da das Kind schon keine Windel mehr trägt und vor der Reise regelmäßig in die Hose gemacht hat, hatten wir für alle Fälle Kinderkleidung ohne Ende mit. Gleich vorweg: Es wurde in den gesamten zwei Wochen nicht ein mal in die Hose gemacht. Auch von mir nicht.

Das Auto war natürlich noch etwas voller, aber hier mal ein Zwischenstand:

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Am Samstag, den 09.03. sind wir gegen 7 Uhr aufgestanden und etwa um 8 Uhr Richtung Amsterdam losgefahren. Denn von Amsterdam sollte um 17:30 Uhr unsere Fähre nach Newcastle abfahren. Mit einem Tankstopp, zwei Pausen und einem kleinen Supermarkteinkauf sind wir nach fast 350 km gegen 14 Uhr zum Check-in am Terminal von DFDS Seaways gewesen. Wir mussten dann noch eine halbe Stunde warten, bis wir auf die Fähre fahren konnten. Die Zeit habe ich genutzt und mir kleine Aufkleber mit den Geschwindigkeiten in Meilen pro Stunde auf den Tacho zu kleben.

Dann sind wir in die Fähre namens Princess Seaways gefahren, haben unser Kabinengepäck geschnappt und haben uns auf den Weg zu unserer Kabine gemacht. Wir hatten eine Kabine ganz am Bug des Schiffs mit Aussicht nach Vorne. Die Kabine war klein, aber ausreichend für uns drei. Das wir eine Kabine ganz vorne hatten, sollten wir noch bereuen.

Wir haben uns ein Supermarkt-Abendessen einverleibt und dann das Schiff erkundet. Ich bin vorher noch nie mit einem so großen Schiff gefahren. Und auch noch nie so lange. Die Überfahrt sollte etwa 17 Stunden dauern. Da wir schon etwa 15 Uhr an Bord waren, ist das alles noch vor der Abfahrt passiert.

Die Abfahrt haben wir uns vom höchsten begehbaren Punkt es Schiffs aus angesehen. Es war zwar etwas bewölkt, aber die Aussicht war trotzdem super.

Als das Kind gegen 20 Uhr seine Nachtruhe angetreten hatte, erklärte sich meine Frau bereit die Aufpasserin zu spielen und ich konnte noch mein bisschen auf dem Schiff herumstreifen. Ich habe im Nachtclub der Liveband gelauscht und ein Bulmers getrunken. Auch hier sollte sich herausstellen, dass Alkohol nicht gerade die beste Idee war. Ich war dann etwa 22 Uhr im Bett.

Der Kapitän des Schiffs hatte in seien Abfahrtsansprache mitgeteilt, dass die See am nächsten Morgen etwas rauer werden soll. Das bekamen wir in der zweiten Hälfte der Nacht und am Morgen zu spüren. Es stellte sich heraus, dass wir alle drei nicht besonders seefest sind. Da wir uns im Vorfeld auch keine Gedanken darüber gemacht haben, hatte wir auch keine Mittel gegen Seekrankheit dabei. Eine Kabine am Bug des Schiffes mit maximaler Amplitude macht das ganze auch nicht besser, sondern wesentlich schlimmer.

Das ganze endete in einigen Stunden Delirium auf unserer Kabine mit mehrfachem Übergeben. Im Nachhinein wissen wir übrigens, dass wir einfach in die Mitte des Schiffs hätten gehen müssen und es wäre deutlich besser gewesen. Leider war das Bordrestaurant, in welchem wir im Voraus Frühstücksbuffet gebucht hatten, im hinteren Teil des Schiffs und damit auch ziemlich wackelig. Während meine Frau und ich uns an unseren Kamillentee festklammerten, hat nur das Kind das Buffet genossen und ordentlich zugeschlagen.

Um meine Frau zu zitieren: „Das war das schlimmste Reiseerlebnis, das ich je hatte!“

Die letzten 45 Minuten waren wieder ruhiger, da wir den Fluss Tyne erreichten und auf ihm bis zum Terminal in Newcastle fuhren. Nachdem ich dann doch auch noch einen Happen gegessen hatte, wollten wir so schnell wie möglich runter von dem Kahn.

Wir saßen also kurz vor 11 Uhr im Auto und ich sagte mir schon mal das ab jetzt links fahren angesagt ist. Ich hatte keine große Angst davor, denn in Japan bin ich auch schon mehrfach Auto gefahren. Aber man muss es sich am Anfang doch bei jedem Losfahren aktiv ins Gedächtnis rufen.

Um uns von den Strapazen der Überfahrt zu erholen, fuhren wir in den nahegelegenen Ridley Park. Der ist bei schönem Wetter sicher richtig schön. Aber England empfing uns mit englischem Wetter. Wir machten das beste draus. Das Kind hatte ein bisschen Auslauf und dann gab es Kuchen in einem Cafe im Park.

Gegen 12:30 Uhr machten wir uns dann auf den Weg nach Edinburgh. Dankt Mittagsschlaf konnten wir die 200 km ohne Pause in 2,5 Stunden fahren und waren 16 Uhr im Hotel eingecheckt. Als wir etwa auf der hälfte der Strecke die schottische Grenze erreichten, änderte sich das Wetter nicht.

Für heute gab es nur noch eins zu tun. Ein Restaurant für ein leckeres Abendessen zu finden. Wir kehrten in einem Pub names The Jolly Botanist ein, aßen Burger, sowie fish and chips und ich trank mein erstes Bier. Ein sehr gutes Coast to coast.

Nach dem Essen gingen wir zurück ins Hotel und machten uns bettfertig. Wir hatten alle ein bisschen erholsamen Schlaf nachzuholen.

Seid ihr schon mal mit dem Schiff über Meer gefahren? Seid ihr seefest?

Ein Gedanke zu “#320 Schottlandreise Anreise und Überfahrt

  1. Thomas Gittel schreibt:

    Also, zunächst mal bin ich natürlich total stolz auf Dich, dass Du NICHT in die Hose gemacht hast (mir wäre das wahrscheinlich schon vor lauter Freude passiert, wenn ich an der Reise hätte teilnehmen können).Das Schiff ist ja schon mal toll – und die Überfahrt hat bei Euch ja auch einen sozusagen „bleibenden Eindruck“ hinterlassen. Mir sind auf meinen Schifffahrten solche Seegänge bisher erspart geblieben (ich hatte allerdings auch noch nie eine Kabine im Bug des Schiffes) – ich kann also gar nicht beurteilen, ob ich seefest bin. Deswegen bin ich von Schiffsreisen ja auch noch immer total begeistert.Jetzt lass‘ ich mich mal von Euren restlichen Erlebnissen überraschen…

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