#102 Tag 9 Shinjuku

Mit Anbruch des neuen Jahres (in dem ihr hoffentlich alle gut angekommen seid) ist unser Work and Travel nun in greifbare Nähe gerückt. Es wird daher Zeit euch weiter von unserem Urlaub in Tokyo zu berichten. Heute steht Tag 9, Donnertag der 10.08.2017 auf dem Plan.

Natürlich startete unser Tag, wie immer mit einem leckeren Frühstück. Diesmal aber mit einer Besonderheit, denn es gab unter anderem Natto. Das sind fermentierte Sojabohnen, die nach Käsefuss richen und lange rotzige Fäden ziehen. Dieses traditionell japanisch Lebensmittel ist, gerade wegen seiner Konsistenz, eine Mutprobe für jeden Ausländer, aber auch fiele Japaner mögen es nicht.

Ich habe es an diesem Tag zum ersten Mal gegessen und fand es ganz in Ordnung. Es schmeckt nicht so furchtbar wie es aussieht, richt oder sich im Mund anfühlt. Meine japanische Leibspeise wird es sicher nicht, aber ist durchaus essbar.

Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg nach Shinjuku. Dabei entdeckte ich eine Straße über die drei Brücken mit Straßen führten. Siehe Bild. Ich weiß gar nicht ob es in irgendeiner deutschen Stadt vier Straßen übereinander gibt.

Außerdem waren wir in einem Supermarkt einkaufen und machten ein paar von den Auslagen. Supermärkte in anderen Ländern besuchen ist besser als Sehenswürdigkeiten anzusehen. Hier findet man die interessantesten Sachen und lernt das Land am besten kennen.

In Shinjuku angekommen, besuchten wir eine Mangazeichnerin, bei der meine Freundin bei ihrer Japanreise Anfang 2016 für zwei Wochen gewohnt hat. Eine ganz liebe Japanerin bat uns in ihre für japanische Verhältnisse recht große Wohnung. Da sie schon seit einiger Zeit Deutsch lernt und es sehr gut beherrscht war die Verständigung kein Problem.

Wir waren aber nicht nur in die Wohnung, sonder auch zum Essen eingeladen. Es gab Sushi zum selber rollen. Und weil ich keinen Fisch mag, gab es extra für mich Hühnchen und Tonkatsu (japanisches Schnitzel). Danach gab es noch eine süße Nachspeise.

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Sushi zum selber rollen

Nach dem Essen tranken wir Tee und erzählten über alles Mögliche. Unsere japanische Gastgeberin ist so sehr an der deutschen Kultur interessert, wie meine Freundin und ich ander japanischen. Es gab also viel zu erzählen.

Als es draußen dunkel wurde, gingen wir mit unserer Gastgeberin ein bisschen durch Shinjuku und uns wurden die besten Lokale zum Abendessen gezeigt. Außerdem gingen wir durch eine schmale Gasse an deren Namen ich mich nicht mehr erinnern kann, die von kleinen Lokalen gesäumt war.

Zuletzt wurde uns die Kabuki-cho gezeigt. Dort trennten sich unsere Wege. Während unsere Gastgeberin sich von uns verabschiedete und nach Hause ging, erkundeten meine Freundin und ich das Vergnügungsviertel Kabuki-cho.

Plötzlich standen wir in einer Straße voll mit  Love Hotels. Das sind Stundenhotels die von Paaren genutzt werden, die mal ein paar Stunden ungestört verbringen wollen. Leider habe ich kein einziges Foto in der Straße gemacht. Wir sahen uns etwas um und witmeten unsere Aufmerksamkeit dann der Suche nach einem guten Abendessen.

Unser Abendessen fanden wir schließlich in einem Restaurant namens Ichiramen. Aber erst nachdem wir etwa eine halbe Stunde angestanden haben. Als wir das Ende der Schlange fast erreicht hatten, bekammen wir einen Zettel in die Hand gedrückt. Auf diesem mussten wir ankreuzen wie wir unsere Ramen gerne hätten. Wie viel Knoblauch? Wie kräftig soll die Brühe sein? Mit oder ohne Schweinebauchscheiben?

An einem Automaten wird dann vor dem Essen bezahlt. Dann kamen wir in einen Raum der aus einzelnen Buchten mit Hocker davor und einer Durchreiche bestand. Wir bekamen zwei Plätze direkt nebeneinander. Durch einen keinen Riegel ließ sich die Trennwand wegklappen und wir saßen in einer großen Bucht. Voll super.

Nach einer kurzen Wartezeit kamen unsere Ramen und die Durchreiche wurde mit einem Bambusvorhang geschossen. Die Vorhänge sieht man auf dem letzten Foto. Dort sieht man auch die Wasserhähne an jedem Platz. Wir konnten also so viel trinken wie wir wollten. Die Suppen waren übrigens ausgezeichnet.

Nach dem Essen machten wir uns auf den Weg zurück zur Unterkunft und der neunte Tag unserer Reise war vorbei.

 

Würdet ihr Natto probieren oder habt ihr schon? Habt ihr schon mal von Love Hotels gehört.

7 Gedanken zu “#102 Tag 9 Shinjuku

  1. Tanja im Norden schreibt:

    Ich fand Natto nicht so schlimm wie erwartet, es hat mich an manche Käse erinnert. Selbst bestellen oder im Supermarkt kaufen würde ich es mir aber nicht. Es war aber auch das einzige japanische Essen, das ich wirklich nicht mochte.

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  2. wordBUZZz schreibt:

    Bin ich der einzige Mensch in Deutschland, der Natto mag? 😀 Ich könnte das täglich essen und finde es sehr bedauernswert, dass es keine Großpackungen davon gibt. Selber machen wäre eine Lösung nur sollte ich da warten bis ich wieder zu Hause bin… Ich glaube nicht, dass es meine Mitbewohner witzig fänden.

    Die „Love Hotels“ gibt es doch nicht nur in Japan oder? Glaube in Brasilien gibt es soetwas ähnliches.

    Ps: Das Ramenrestaurant sieht sehr cool aus und ich mag das Konzept…

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    • einjahrjapan schreibt:

      Da man bei mir nicht von mögen reden kann, kann es durchaus sein, dass du die einige in Deutschland bist, die Natto mag 😉

      Ich kannte Love Hotels bis jetzt nur aus Japan. Zumindest mit dem Image. Denn Hotels die man stundenweise mieten kann, gibt es in vielen Ländern. Diese sind dann aber eher dem Rotlichtmilieu zuzuschreiben, während es in Japan etwas ganz normales ist als Paar in ein Love Hotel zu gehen.

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